Suche
  • Wir informieren über Rudertechnik.
Suche Menü

Workshop Rudertechnik 2008

Fortbildung Rudertechnik des DRV

Ort Ruderakademie Ratzeburg www.ruderakademie.de
Termin 31. Oktober bis 2. November 2008
Leitung Andreas König
Referenten Prof. Dr. Klaus Mattes, Universität Hamburg, Trainings- und Bewegungswissenschaft
Marcus Schwarzrock, Diplom-Trainer und Bundestrainer
Reinhart Grahn, stellv. Vorsitzender des DRV-Länderrats
Hartmut Buschbacher, Cheftrainer des DRV
Themen Rudertechnisches Leitbild beschreiben und verwenden
Bewegungen beobachten, analysieren und bewerten
Checklisten für Skullen und Riemen kennen lernen, anpassen und einsetzen
Techniktraining wirkungsvoll gestalten
Rudertechnik biomechanisch analysieren
Dokumente Bewegungsbeobachtung: Rudertechnik visuell analysieren und bewerten von Klaus Mattes (pdf, 5 MB)

»Die Optimierung der Rudertechnik setzt umfassende sportartspezifische Kompetenzen beim Trainer voraus«, beschreibt Klaus Mattes im »Handbuch Rudertraining«. Die Referenten aus Wissenschaft, Training und Verband führen jeweils in die Themen ein. Diese Fortbildung ist auch als Workshops ausgerichtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen sich mit eigenen Erfahrungen ein und gestalten aktiv mit.

Sonifikation versus Vieraugengespräch?

»Wir wollen die Ruderbewegung vertonen (hörbar machen), um bei höheren Frequenzen Bewegungsdetails zu erfassen, die mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmbar sind.« nach Klaus Mattes – über ein aktuelles Projekt an der Uni Hamburg.

»Ich schau der Athletin in die Augen und dann weiß ich, ob sie da weiter macht, wo wir im Trainng aufgehört haben.« nach Reinhart Grahn – über angewandtes Techniktraining.

Workshop Rudertechnik, ein DRV-Lehrgang in Ratzeburg

von Anne Betten, Mainzer Ruderverein

Was dabei herauskommt, wenn Theorie und Praxis aufeinander treffen, durften die 25 Teilnehmer des DRV-Lehrgangs am ersten Novemberwochenende in der Ruderakademie Ratzeburg live mitverfolgen. Dort trafen Prof. Dr. Klaus Mattes von der Uni Hamburg und Reinhart Grahn, Vorsitzender des Ruderverbands Schleswig-Holstein aufeinander und tauschten die Vorzüge unterschiedlicher Ruder-Analysetools aus. Beim eigentlichen Hauptthema, dem »Ruderleitbild«, klinkten sich außerdem die DRV-Trainer Marcus Schwarzrock (U23) und Hartmut Buschbacher (Cheftrainer) ein. Keine leichte Aufgabe für Lehrgangsleiter Andreas König, Teilnehmer und Referenten zusammen zu bringen, zumal der Hintergrund der Teilnehmer so vielfältig war wie der Rudersport selbst: Schul- und Unigruppenleiter, Freizeitruder-, Kinder und U23-Trainer sowie A-Traineranwärter erhofften sich, »endlich das Rudern zu lernen« oder »einfach nur die Lizenz zu verlängern«.

Was konnte ich also aus dieser Veranstaltung mitnehmen? Da das DRV-Ruderleitbild ausführlich besprochen und zum Teil kontrovers diskutiert wurde, hat sich bei mir die zuvor etwas diffuse »Ruderleid«-Bild-Vorstellung von einer historisch manifestierten »Idealtechnik« hin zu einem nützlichen Werkzeug bei der Vermittlung der Rudertechnik gelichtet. Dabei konnte ich neue Bewegungsdetails lernen, aber auch bestätigt sehen, dass das, was wir im Verein zur Rudertechnik erzählen, gar nicht so weit vom Standard entfernt ist. Und so ähnlich wie die Rudertechnik deutschlandweit ist, so ähnlich sind auch die Fragen und Probleme, mit denen die Trainer in ihrem Heimatverein konfrontiert werden. Das stellten die Teilnehmer bei den Diskussionen im Lehrgang, beim (vorzüglichen) Mittagessen oder abends in der Sauna fest.

Die zweite Lehrgangshälfte war der Bewegungsbeobachtung und -analyse in Theorie und Praxis (per Videoaufnahme) gewidmet: Zunächst wurde wissenschaftlich erläutert, dass bei wiederholten Reizen eine Gewöhnung eintritt (Mattes) und dann aus der Praxis gezeigt, dass mit variablen Trainingsmethoden, eingeschleifte Bewegungsmuster aufgebrochen werden können (Grahn). Andreas König machte dies mit seinen immer wieder eingestreuten Auflockerungsspielchen sogar für die Kursteilnehmer erlebbar! Einen echten Praxisbezug, und damit der praktische Nutzen, den ich aus dem Lehrgang mit in den Verein nehme, hatten die verschieden vorgestellten Analyse-Bogen. Mit diesen Checklisten wird die auf Video aufgenommene Bewegung eines Ruderers systematisch analysiert, so dass daraus Trainingsschwerpunkte (genannt Zieltechnik) gesetzt werden können. Da die Bogen für unterschiedliche Lernstufen angelegt sind, können sie sowohl für Anfänger, als auch für Experten eingesetzt werden.

Nach dem Lehrgang waren sich alle Teilnehmer einig: Sie nehmen auf jeden Fall eine Menge neues Wissen und viele nützliche Tipps mit. Und sie haben eine weitere Schulungslücke im DRV-Fortbildungsprogramm aufgetan: Techniktraining und -übungen in der Praxis. Sollte ein solcher Lehrgang einmal angeboten werden, wird man sicher den ein oder anderen wieder sehen …

Mein ganz persönliches Highlight: Eine Sonnenaufgangs-Ruderausfahrt auf dem spiegelglatten Ratzeburger See.

2 Kommentare

  1. Gibt es auch einheitliche Steuerungstechnik-Leitbilder: Wende über Backbord usw., Steuerbord ist in Fahrtrichtung … Seite, Farbe der Markierung?

Kommentare sind geschlossen.